Längs der Westküste der Insel schlängelt sich ein langer Weg von seltener Schönheit. Zwischen plastischen Felsen und fjordähnlichen türkisblauen, tiefen Buchten liegen die kleinen Festungen, die Fortini, die dem Weg ihren Namen geben. Sie stammen aus der Zeit der Sarazenen-Überfälle und wurden von den Engländern und Franzosen während der Napoleonischen Kriege in "Türme" für die Kurzschuss-Artillerie umgewandelt. Heute hört man an Stelle des Kanonendonners nur noch die zeitlosen Stimmen von Wind und Meer.
Hier leben in einem unendlichen Echo die Worte eines Gedichts von Rainer M. Rilke, der Anacapri sehr liebte, weiter: "uraltes Wehn vom Meer / welches weht / nur wie für Ur-Gestein / lauter Raum / reissend von weit herein..." Wenn man sich auf die spitzenähnlich durchbrochenen Felsen setzt und den allmählichen Wandel der Farben im Laufe des Tages betrachtet, wird man zum Innersten des Ichs geführt. Der hohe landschaftliche und historische Wert der Gegend hat die Gemeinde Anacapri veranlasst, mit Hilfe der 1998 erhaltenen Gelder der Europäischen Gemeinschaft, die Wiederherstellung der kleinen Festungen und ihren Verbindungswege durchzuführen.

(Tullia G. Rizzotti, "Capri in fiore" Copyright 2003 - Editoriale Giorgio Mondadori (p.47).

Der Pfad beginnt bei Punta Carena und schlängelt sich an der Westküste der Insel entlang, um dann in der Nähe der Punta dell’Arcera zu enden, unterhalb der befahrbaren Straße, die von Anacapri zur Blauen Grotte führt. Von hier aus geht es per Linienbus oder Taxi (tel. 081 8371175) zurück ins Zentrum von Anacapri. Am Wegrand liegen - umgeben von den zauberhaften Farben der mediterranen Flora, eingebettet in die kleinen Vorgebirge, die sich durch ihre wilde Schönheit auszeichnen, und Buchten mit türkisfarbenem Wasser " die kleinen Festungen von Pino, Mésola und "rrico, die auf die Epoche der Überfälle der Sarazenen zurückgehen.

Gesamtlänge: 5,2 km.
Höhenunterscied: ca 120 m.
Mindestlaufzeit: 4-5 Stunden.